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Energiemanagement

Heizung und Raumklima

Gerade in der kalten Zeit merkt man, was ein Dach über dem Kopf und eine trockene Wohnung wert sind. Auch wenn es draußen mit Schnee im Winter wunderschön aussieht, ist eine warme Wohnung wichtig.

Zur Schaffung eben dieses behaglichen Raumklimas, muss die Temperatur mit Hilfe der Heizung geregelt werden und die Luftfeuchtigkeit in den Räumen passen.

In Deutschland werden um die 80 % des privaten Energieverbrauches für Wärme benötigt. Den Löwenanteil machen vor allem die Raumwärme und das Warmwasser aus.

Daher ist hier auch enormes Einsparpotenzial vorhanden, das sich auf die Umwelt und den Geldbeutel auswirkt!

Ein paar Tipps ...

Eine individuelle und unabhängige Beratung zum Heizkostensparen bietet auch die Verbraucherzentrale in Marktredwitz.

Allgemeine Informationen, Tipps und Hinweise gibts hier:

Heizung

Passende Temperatur einstellen

Dafür sind die Thermostate da - an ihnen kann anhand einer Skala oder des Displays die gewünschte Temperatur voreingestellt werden.

  • Es misst die Raumtemperatur und regelt entsprechend den Durchfluss des Heizungswassers. In diesem Video ist dies anschaulich erklärt.
  • Wie im Video beschrieben, hilft es leider nichts, das Thermostat auf 5 aufzudrehen, um es schnell warm zu bekommen. Der Unterschied ist nur gering und birgt noch das Risiko, dass mehr Energie als nötig verbraucht wird, wodurch auch die Kosten steigen! Das zeigt auch die Grafik "So bedienen Sie Ihr Heizungsthermostat richtig".
  • Für unterschiedliche Räume (Küche, Wohnzimmer etc.) werden unterschiedliche Temperaturen benötigt. Als Faustregel gelten 22 °C (ca. Stufe 3-4) im Bad und Kinderzimmer, 20 °C (ca. Stufe 3) im Wohnzimmer, 18-20 °C (ca. Stufe 2-3) in der Küche und in den Fluren sowie in Abstellräumen 16 °C (ca. Stufe 2). Am Ende muss man aber selbst ausprobieren, was als angenehm empfunden wird.
  • Wichtig ist eine angepasste Bekleidung. So muss man im Winter in der Wohnung nicht leicht bekleidet unterwegs sein können. Lieber etwas wärmer anziehen, zudecken und/oder ein schönes Heißgetränk, dann stören auch 1 – 2 °C weniger im Raum nicht.
  • Einen Vorteil bieten digitale Thermostate, da eine „Temperaturabsenkung“ programmiert werden kann. Dabei wird die Temperatur nachts oder in regelmäßigen Abwesenheitszeiten (Arbeit etc.) gesenkt, was bis zu 10 % Energieeinsparung pro Jahr bringen kann.
  • Rechnerisch kann eine Temperatursenkung um nur 1 °C bis zu 6 % Energie pro Jahr einsparen.
  • Eine Absenkung kann auch am Heizkessel selbst programmiert werden. Über zusätzliche digitale Thermostate können jedoch einzelne Räume gezielt gesteuert werden. Dies verhindert einen erhöhten Durchfluss in den Zeiten der Heizungsabsenkung, den die mechanischen Thermostate erzeugen, da sie versuchen, die eingestellte Raumtemperatur zu erreichen.
  • Aber Vorsicht! Die Temperatur kann zwar um 3 bis 4 °C abgesenkt werden, sollte aber in keinem Raum unter 15-16 °C liegen (Schimmelgefahr!!). Auch muss der Raum später wieder erwärmt werden, daher auch Aufheizenergie und -zeiten bedenken!
  • Je geringer ein Gebäude gedämmt ist, umso höher fällt der Einspareffekt der Temperaturabsenkung aus, da viel Wärme zum Temperaturhalten benötigt wird.
  • Das Alter der Thermostate kann ihre Funktion beeinträchtigen. Daher sollte geprüft werden, ob es besser ist, sie zu tauschen. Eine Faustformel sagt, dass dies nach 15 Jahren geschehen sollte.

Mehr und vertiefende Infos gibt es hier:

Heizkörper

Die Heizkörper geben die Wärme aus dem Heizkessel an den Raum ab. Daher ist es wichtig, dass sie dies auch ungestört tun können.

  • Die Heizkörper und auch die daran installierten Thermostate müssen freigehalten werden. Das heißt, sie sollten nicht abgedeckt oder zugestellt werden. Denn sonst wird die Wärme nicht richtig an den Raum abgegeben oder das Thermostat kann die Umgebungstemperatur und damit den Regelbedarf nicht feststellen.
  • Möbel sollten einige Zentimeter (mindestens 10, wenn möglich) vom Heizköper entfernt gestellt werden.
  • Wenn die Heizkörper nicht richtig oder ungleichmäßig warm werden und/oder gar gluckern, müssen sie entlüftet werden. Die Luft im Heizungssystem senkt die Effizienz und sorgt so für einen höheren Heizbedarf.

Mehr und vertiefende Infos gibt es hier:

Türen schließen

Ein einfacher Weg, um die Heizkosten zu senken, ist es, die Türen zwischen den einzelnen Räumen zu schließen.

  • Dadurch wird verhindert, dass die Wärme in Räume mit geringerem Wärmebedarf abwandert und die Heizkörper im beheizten Raum quasi "Überstunden" machen müssen.
  • Auch wird die Behaglichkeit in den beheizten Räumen (z.B. Wohnzimmer) erhöht, da die Temperatur konstant bleibt.
  • Auch birgt es die Gefahr von Schimmelbildung, wenn warme, feuchte Luft in einen kühleren Raum gelangt. Den dort kondensiert die Feuchte und bildet dann den „Nährboden“ für Schimmel.

Einfaches Abdichten/Dämmen

Durch Zugluft bleibt zwar die Luft im Raum frisch, aber es muss zusätzlich Wärme erzeugt werden.

  • Dazu zählt auch, die Rollläden oder Vorhänge, wenn vorhanden, im Winter (abends) und Sommer (morgens) rechtzeitig zu schließen. Denn durch die Scheiben kühlt oder erhitzt sich ein Raum am meisten.
  • Durch Abdichten (z.B. mit Dichtungsband aus dem Baumarkt) kann der unkontrollierte Luftaustausch durch Fenster und Türen gebremst werden.
  • Undichte Stellen können einfach mit einem Räucherstäbchen enttarnt werden, wenn sie nicht sowieso schon vorher aufgefallen sind!
  • Hinter Heizkörpern, die an Außenwänden liegen, kann man Isolationsfolien anbringen. Dadurch geht weniger Wärme durch die Wand verloren.
  • Das Dämmen der Heizungs- und Warmwasserleitungen setzt die Wärme nur dort frei, wo sie wirklich hin soll.

Raumklima

Passende Luftfeuchtigkeit (Lüften und Befeuchten)

Zu trockene Luft kann die Haut, die Augen und die Schleimhäute reizen. Sie erhöht auch die Reichweite von Mikroorganismen und senkt die Abwehrfähigkeit des Körpers. Zu feuchte Luft hingegen kann stickig sein und unterstützt die Vermehrung von Mikroorganismen. Auch sorgt eine zu hohe Feuchtigkeit für eine schlechtere Wärmeregulierung des Körpers womit sich hohe Temperaturen noch unangenehmer anfühlen. Um die Luft im Raum frisch zu halten und Schimmel vorzubeugen, ist daher ein kontrolliertes Lüften sinnvoll. Dies trägt zu einem angenehmen Raumklima bei. Gerade im Neubau oder im sanierten Altbau ist dies besonders wichtig! Luft kann abhängig von seiner Temperatur Wasser aufnehmen. Die relative Luftfeuchtigkeit (oder hier) gibt also an, wieviel Wasser abhängig von der derzeitigen Lufttemperatur gerade in der Luft gelöst ist. 

  • Ein Bereich von 40 bis 60 % relative Luftfeuchtigkeit wird als angenehm empfunden.
  • Durch Öffnen der Fenster kann die Luft im Raum ausgetauscht werden. Es gelangt dadurch kalte, trockene Luft in den Raum. Wird sie erwärmt, bindet sie die Raumfeuchtigkeit.
  • Wie lange das Fenster geöffnet sein sollte, ist zum Teil von den Wetterverhältnissen abhängig. In der Grafik „So lange sollten Sie jeweils stoßlüften“ zeigt sich, dass je größer der Temperaturunterschied ist, desto kürzer kann (und sollte) die Lüftungszeit sein.
  • Wie oft gelüftet werden sollte, hängt vom Raum (z.B. Größe) und seiner Nutzung ab. Als Faustformel gilt drei- bis viermal täglich. Hier kann ein Luftfeuchtemesser (Hygrometer) behilflich sein, besonders, wenn man Probleme mit Schimmel hat, denn es zeigt, wie feucht es im Raum ist. Das verhindert auch „unnötiges“ Lüften.
  • Zu empfehlen sind Geräte, die eine analoge Anzeige („Ziffernblatt“) haben. Da sieht man auf den ersten Blick, ob die Luftfeuchtigkeit passt und es sind keine Batterien für den Betrieb nötig!
  • Wichtig ist es, vor dem Öffnen der Fenster die Heizkörper abzudrehen! Sonst heizt man direkt aus dem geöffneten Fenster. Erst nach dem Lüften werden die Heizkörper wieder aufgedreht.
  • Gekippte Fenster sollten nicht das Mittel der Wahl sein - vor allem nicht in der Heizperiode. Der Luftaustausch ist nur gering und führt eher zum Auskühlen der Wohnung.
  • In Küche und Bad sollte immer nach Kochen oder Baden/Duschen gelüftet werden. Dabei wird viel Feuchtigkeit im Raum freigesetzt.
  • Auch im Schlafzimmer sollte man in der Früh lüften. Denn im Schlaf setzten wir bis zu einem Liter Wasser in die Luft frei. Deswegen ist es gut, nach dem Aufstehen Wasser zu trinken.
  • Keine Angst, durch Stoßlüften tauscht man lediglich die Luft aus und auch wenn es kurz kalt wird, ist genug Wärme in den Wänden und Möbeln gespeichert, dass anschließend lediglich die Raumluft von den Heizkörpern aufzuwärmen ist.
  • Wenn die Luft jedoch zu trocken ist, kann man z.B. Zimmerpflanzen nutzen. Sie geben Feuchtigkeit an die Raumluft ab. Hat man keinen grünen Daumen, tun es auch Wasserschalen auf den Heizkörpern. Aber Vorsicht, das Wasser muss rechtzeitig gewechselt werden.
  • Ebenso kann die Wäsche zum Lufttrocknen in den zu trocknen Raum gestellt werden. Die Wäsche sollte unter diesen Bedingungen schneller trocknen und gleichzeitig etwas duften.
  • Technisch kann die Luft mit einem (energiesparenden) Luftbefeuchter befeuchtet werden.

Kühlen

Gerade im Sommer stellt sich für viele die Frage wie man im Innenraum die Temperatur auf ein erträgliches maß senken kann.

  • Wieder muss auf die Luftfeuchtigkeit geachtet werden (40 bis 60 %). Wenn sie zu hoch ist kann unser Körper seine Temperatur nicht durch schwitzen regeln.
  • Im Sommer vornehmlich am Morgen lüften (vor 11.00 Uhr) und erst dann wieder abends die Fenster länger öffnen, dass soll verhindern das zu viel heiße Luft ins Gebäude kommt.
  • Durch abhängen der Fenster (Jalousie, Fensterläden, Decken, ...) kann die Sonne den Raum nicht so schnell aufheizen.
  • Trotz abgedunkelt Raum und Mittagshitze sollte immer für eine Luftzirkulieren gesorgt werden.  Also immer mal wieder lüften.
  • Ein Ventilator senkt die Raumtemperatur zwar nicht wirklich, aber der Luftzug sorgt für eine angenehmen Kühlung.
  • Wichtig ist es auch viel Flüssigkeit zu sich zu nehmen und diese besser nicht zu kalt.
  • Raumkühler (Aircooler) sorgen meist nur für eine sehr geringe Raumkühlung, erhöhen jedoch die Luftfeuchtigkeit, was wiederum die hohen Temperaturen unangenehm machen.

Schimmel

Und ewig grüßt der Schimmelpilz!? Durch unangepasstes Dämmen, Heizen, Lüften und sogar falsches Aufstellen von Möbeln, kann sich im Haus Schimmel bilden. Schimmel benötigt als Basis einen „feuchten“ Untergrund. Diese Feuchte setzen wir zum Teil selbst frei, sie kann sich dann auf kalten Oberflächen niederschlagen.

Bei isolierten Häusern steigt die Schimmelgefahr insofern, dass zum einem kein „wilder“ Luftaustausch durch Ritzen von Fenstern/Türen etc. mit der Außenluft stattfindet. Aber ein Luftaustausch ist wichtig, da es sonst zu zu hohen Luftfeuchtigkeitswerten kommt. Bei schlecht oder nicht gedämmten Häusern hingegen kann die feuchte-warme Luft nach draußen entweichen und trockene, kalte Luft gelangt ins Gebäude. Dabei geht jedoch auch viel Wärme verloren und die kalte Luft muss dann erst wieder erwärmt werden!

Des Weiteren fallen die Fenster als „Luftentfeuchter“ weg , denn gerade neuere Modelle haben eine deutlich geringere Wärmeleitfähigkeit. Dies führt dazu, dass weniger Wärme nach draußen geleitet wird - aber im Umkehrschluss die Fenster sich auf der Innenseite weniger abkühlen. Dort kühlt damit die Luft auch nicht mehr ab und setzt damit auch kein Wasser mehr an der Scheibe frei (innen beschlagene Fenster). Durch Undichtigkeiten und alte Fensterstandards geht sehr viel Wärme verloren, die trotzdem bezahlt werden muss! Ebenso sinkt die Oberflächentemperatur gerade bei einer Innendämmung der Wände, was wiederum zu einem Temperaturgefälle zwischen Wand und Luft führen kann. Daher sollte eine entsprechende Dämmung und Modernisierung nur nach fachkundiger Beratung erfolgen.

Man kann sich die Luft wie einen Schwamm vorstellen. Genau wie die Luft, kann ein Schwamm Wasser aufnehmen. Je wärmer die Luft ist, desto mehr Wasser kann sie binden. Beim Schwamm ist das der Zustand, wenn er seine volle Größe hat. Wenn die Luft abkühlt, sinkt auch ihre Aufnahmefähigkeit. Das entspricht dann dem Zusammendrücken des Schwammes. Wenn dies geschieht, die Luft also kälter wird, wird auch das Wasser freigesetzt (tropft raus). Der Effekt ist in etwas so, als wenn Sie einen feuchten Schwamm an die Wand werfen. An dieser Stelle wird’s nass!

Damit wird klar, dass eine hohe Luftfeuchtigkeit und starke Temperaturunterschiede (warme Luft auf kalter Wand) zu vermeiden sind.

  • Daher die Luftfeuchtigkeit im Auge behalten (Luftfeuchtigkeitsmesser) und regelmäßig lüften (siehe oben).
  • Als Richtwert werden 40 – 60 % relative Luftfeuchte in den Räumen genannt. Bei unzureichender Dämmung sollte der Wert eher bei 40 % gehalten werden, da die Wände kälter sein können.
  • Hinter großen, sperrigen Möbeln Platz für Luftzirkulation sorgen - sie also ca. 10 cm von der Wand wegrücken, wenn möglich. Dies gilt für Außenwände und Wände, die an besonders kalte Räume grenzen.
  • Auf die Temperatur und das Temperaturgefälle zwischen Räumen achten (Türen schließen).
  • Auch eine zu hohe Temperatur (mehr als 24 °C) in Kombination mit einer Luftfeuchtigkeit von 60 bis 65 % kann den Schimmelwuchs fördern.
  • Genauso kann eine ständige Luftfeuchtigkeit von 80 % und höher auch bei geringeren Temperaturen zu Schimmel führen.

Mehr und vertiefende Infos gibt es hier: